Die Osteopathie ist ein ganzheitliches Diagnose und Therapieverfahren, das von dem Amerikaner Andrew Tayler Still (1828-1917) begründet und von seinen Schülern und deren Nachfolgern bis heute weiter entwickelt wird.
Nach eingehender Anamnese erfolgt die etwa eineinhalbstündige Behandlung. Dabei spürt der Therapeut Blockaden, Verspannungen und sonstige Störungen mit seinen Händen auf um sie zu lösen mit dem Ziel den Organismus wieder näher an seine Balance zu bringen, in der seine Selbstheilungskräfte optimal wirken können.
Unser Organismus besteht aus unzähligen Strukturen: Organe, Knochen, Muskeln, Sehnen, Bänder, Faszien, Nerven, .... . Sie alle stehen mehr oder weniger direkt in Bezug zueinander.
Alles was auf den Menschen einwirkt (Verletzungen, Traumata, Erlebnisse, Narben....) erzeugt in Summe die "Geschichte dieses Individuums" und hinterlässt Spuren.
Viele der negativ abgelegten Spuren werden vom Organismus verarbeitet. Wenn das nicht möglich ist, kompensiert der Körper, was aber auch nur bis zu einem gewissen Grad möglich ist. Wenn dieser Punkt überschritten ist, ist die Grundlage für die Entstehung von Krankheiten hergestellt.
Ein stark vereinfachtes Beispiel zur Veranschaulichung:
Ein Patient hatte vor 25 Jahren einen komplizierten Bruch am Sprunggelenk mit schweren Komplikationen, hat sich aber arrangiert mit den Bewegungseinschränkungen. Vorstellig wird er mit Beschwerden am unteren Rücken.
Wie kann hier ein Osteopath helfen?
Er macht sich ein Gesamtbild über die Situation, erkennt möglicherweise, dass der Patient eine Blockade im diesem Sprunggelenk hat, die die Hüftproblobleme verursacht hat. Die Hüfte wiederum hat ihrerseits eine Blockade entwickelt und erzeugt darüber die Schmerzen im Rücken.
Ich betone, dass ist wirklich sehr stark vereinfacht dargestellt, das Beispiel dient nur der Veranschaulichung des Themas.
Weitere Informationen zur Osteopathie erhalten Sie auf der Homepages der deutschen Berufsverbände: bvo und VOD
Das sagt der Leiter des Europäischen Colleg für Osteopathie, an dem ich meine Ausbildung absolviere, Jean-Pierre Guillaume in seinem Buch "Osteopathie, die neue humanistische Medizin:
" Ungleichgewichte in unserer Gesundheit, Krankheiten und andere Symptome haben eine Historie. Immer einzeln, hinterlassen diese im Laufeder Jahre in unserem Körper Informationen: Einschränkungen und wiederkehrender Stress, körperliche und emotionale Schocks hinterlassen Abdrücke im Körper, die eines Tages wiederum eine Krankheit hervorrufen können.
Aber es ist möglich mit der Osteopathie diese Abdrücke im Körper aufzufinden und zu behandeln, damit jeder wieder zurück in die Gesundheit finden oder diese bewahren kann. Der Osteopath ist bestrebt, dem Menschen zu helfen seine Gesundheit im Sinne der WHO wieder zu erlangen.
Der Leitsatz der Osteopathen lautet: „Nur das Gewebe weiß“.